Überraschender Besuch, planmäßige Hausbelagerung – ein Newsletter ;-)) / Surprise visit, scheduled house siege - a newsletter ;-))

english below...

Da lag sie nun über zwei Jahre in einer Ecke des Gartens… Angeschafft, als wir das Grundstück übernahmen: wir wußten genau, wir wollen uns Gänse zulegen – und die sollen ein Paradies vorfinden. Also braucht es einen Teich und der wiederum eine Teichpumpe.

Es gab nicht viel, was weiter unten auf unserer Agenda stand in der Bauphase auf dem Hof. Aber da wir mittlerweile ganz zufrieden wohnen und leben, wird es langsam Zeit für diese Herzensangelegenheiten.

Wir haben einen Teich! Also einen von zwei geplanten. Klein und dezent, aber nett bepflanzt und mit stets frischem Wasser für die gefiederten Mitbewohner. Als das kleinere der beiden Teichbecken fertig eingegraben war, wollte ich einen Probelauf mit der Teichpumpe starten. Die war allerdings nicht direkt einsatzbereit: sie schien bewohnt! Und was ich zunächst für eine größere Stabheuschrecke gehalten hatte, erwies sich als Gottesanbeterin, Mantis religiosa. Tatsächlich treiben die sich schon geraume Zeit auch in Mitteleuropa herum, in Deutschland gibt es Sichtungen bis hinauf nach Brandenburg.

Ich hielt unseren Gast für ein weibliches Exemplar, das mit seinen 11cm Länge noch dazu eine Prachtausgabe sein dürfte. Sie wirkte träge und möglicherweise hatte sie gerade ihre Eiablage hinter sich… Jahreszeitlich wäre genau das zu erwarten.

Nun, Nahrung hätte sie hier ausreichend gefunden; wir hören immer wieder wunderschöne Grillenkonzerte ab dem Spätnachmittag.

Wie auch immer: an solchen Episoden mache ich für mich fest, daß es der Umwelt vielleicht doch nicht sooo schlecht geht…

Im Haus haben sich derweil Phu und Coco niedergelassen, ähm, ausgebreitet. Beide kommen aus dem Auslandstierschutz und sind nach ihrer Adoption nach Deutschland durch einige mehr oder weniger kundige Hände gegangen.

Coco, ein Labradormix, ist inzwischen nicht mehr ganz jung; sie wird auf ca. 8-9 Jahre geschätzt. Ein zartes, leidendes Wesen, das mit Leishmaniose dauerhaft auf Medikamente angewiesen ist. Gelenkschmerzen, Nekrosen, Neuropathie… Sie ist total lieb und treuherzig, erschrickt sich aber vor einem Blatt im Wind und abgesehen von 1-2 wackeligen Schritten vor die Tür, um sich zu erleichtern, liegt sie zufrieden auf ihrer Decke. Den ganzen Tag. Die ganze Nacht. Sie liegt nur da und schaut oder schaut nicht.

Phu ist ein Herdi-Mix. Maremanno x Bernhardiner, wird vermutet. Er ist vermutlich um die 4 Jahre alt, riesengroß, übergewichtig und ein Herdenschützer, wie er im Buche steht. Also, außer es geht um Müllsäcke. Die sind gefährlich! Da geht man besser nicht dran vorbei. Niemals. Und… Schafe. Die sind auch so bösartige, bissige und aggressive Wesen, vor denen muß Hund sich in Acht nehmen. Und… Schatten. Bewegte Schatten sind ganz verdächtig. Also warum er in seiner Heimat ausgemustert wurde, mag einleuchten. Ansonsten ist er aber ein lieber großer Brummbär, der allerdings ein Problem mit hündischer Kommunikation hat. Er kennt nur eine Ausdrucksform: Knurren. Das kann also von Neugier, Euphorie, Liebenswürdigkeit über Warnung, Schmerz bis hin zu offener Aggression alles bedeuten. Klingt gleich, sieht gleich aus. Man muß so einen Kerl also erst einmal lesen lernen…

Das wären also unsere Gäste auf Zeit, die einen großen Teil des Tages ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: mitten im Weg herumliegen!

Wir haben derweil weitere Fortschritte an dem Gästeapartment gemacht, den ersten Teich versenkt, die Kletterrosen zum Klettern animiert, ein paar neue Pflanzen gesetzt, einen Dachdecker überredet, Schornsteinkopf und Dachrinnen zu erneuern und um ehrlich zu sein: eine ganze Menge gechillt ;-))

english version:

It's been lying there in a corner of the garden for over two years now... Purchased when we took over the property: we knew we wanted to get geese - and we wanted them to find a paradise. So we needed a pond and a pond pump.

There wasn't much that was further down on our agenda during the construction phase on the farm. But now that we're living quite happily, it's time for these matters of the heart.

We have a pond! Well, one of two planned ones. Small and discreet, but nicely planted and with always fresh water for the feathered inhabitants. Once the smaller of the two pond basins had been dug in, I wanted to start a test run with the pond pump. However, it wasn't immediately ready for use: it seemed to be inhabited! And what I initially thought was a large stick insect turned out to be a praying mantis, Mantis religiosa. In fact, they have been around in Central Europe for quite some time, with sightings as far away as Brandenburg in Germany.

I thought our guest was a female specimen which, at 11cm long, must be a magnificent specimen. She seemed lethargic and possibly had just finished laying her eggs... This is exactly what you would expect at this time of year.

Well, it would have found enough food here; we always hear wonderful cricket concerts from late afternoon onwards.

However, it's episodes like this that make me realise that maybe the environment isn't doing so badly after all...

Meanwhile, Phu and Coco have settled down in the house, er, spread out. Both come from the foreign animal protection and have passed through some more or less knowledgeable hands after their adoption to Germany.

Coco, a Labrador mix, is no longer quite young; she is estimated to be around 8-9 years old. A fragile, suffering creature who is permanently dependent on medication due to leishmaniasis. Joint pain, necrosis, neuropathy... She is totally sweet and loyal, but is frightened by a leaf in the wind and apart from 1-2 wobbly steps out of the door to relieve herself, she lies contentedly on her blanket. All day long. The whole night. She just lies there and looks or doesn't look.

Phu is a Herdi mix. Maremanno x St Bernard, it is assumed. He's probably around 4 years old, huge, overweight and a herd protector as you might expect. Well, unless you're talking about rubbish bags. They're dangerous! You better not walk past them. Never. And... sheep. They are also such vicious, biting and aggressive creatures that dogs have to beware of them. And... shadows. Moving shadows are very suspicious. So it may make sense why he was rejected in his home country. Otherwise, he is a lovely big grumpy bear, but he has a problem with canine communication. He only knows one form of expression: growling. This can mean anything from curiosity, euphoria, kindness, warning, pain or outright aggression. Sounds the same, looks the same. So you first have to learn to read a guy like this...

So that's our temporary guests, who spend most of the day doing their favourite pastime: lying around in the middle of the road!

In the meantime, we've made further progress on the guest flat, sunk the first pond, encouraged the climbing roses to climb, planted a few new plants, persuaded a roofer to replace the chimney head and guttering and to be honest: chilled out a whole lot ;-))